Eduard Spörri-Weg


Zahlreiche Skulpturen von Eduard Spörri befinden sich im öffentlichen Raum als Brunnen, Sepulkralskulpturen, Wandreliefs und freistehende Figuren. Die meisten Werke lassen sich im Grossraum Aargau lokalisieren. Alleine in Wettingen und Baden finden sich weit über 30 Objekte.

Vom Bahnhof Wettingen quer durch den Ort zum Museum Eduard Spörri und weiter über den neuen Friedhof zum angrenzenden Wald finden sich seine Arbeiten aus verschiedenen Jahrzehnten.

Erfahren Sie im Rahmen einer Gruppenführung mehr über das Leben und Werk des Wettinger Künstlers und geniessen Sie anschliessend im Museum einen gemütlichen Umtrunk.

Anfrage: museum@eduardspoerri.ch

 



Skulpturen im öffentlichen Raum Wettingen und Baden

Standorte (Auswahl)
Kloster Wettingen
Alberich Zwyssigstrasse
Primarschulhaus Altenburg
Rathausplatz
Lindenplatz
Alter Friedhof St. Sebastian
Kirche St. Sebastian
Friedhof Brunnenwiese
Bifangstrasse
Schulstrasse
Sulperg (Kreuzweg)
Antoniusstrasse
Turnhalle Margeläcker
Schwimmbad Tägi
sowie in Baden: Park Neue Bäder, Linde, Hotel Blume




Skulpturen in der Nord-Westschweiz

Weitere skulpturale Arbeiten von Eduard Spörri ausserhalb von Baden und Wettingen befinden sich in (Auswahl):


Aarau, Aarburg, Basel, Beinwil am See, Birr, Brugg, Döttingen, Dürrenäsch, Gebenstorf, Glattfelden, Gränichen, Kaiserstuhl
Klingnau, Lenzburg, Mellingen, Muri, Oberrohrdorf, Olten, Rheinfelden, Rothrist, Suhr, Turgi/Siggenthal, Windisch, Wölflinswil, Würenlos, Zofingen und Zurzach.



Der Engel (1977)

Der Engel ist in Eduard Spörris Schaffen ein häufiges Motiv. Als himmlischer Bote (griech. angelos) verweist er auf die frohe Botschaft und tritt so auch in der Wettinger Kirche St. Sebastian am Tabernakel in Erscheinung. 




Im Friedhofskontext empfängt uns die freundliche Engelsfigur als Schutzengel, der über die Toten wacht und auf das ewige Leben verweist. 

Die Lichtgestalt als Grabfigur überbringt eine Botschaft aus dem jenseitigen Paradies: «Fürchtet euch nicht! Habt keine Angst!» Damit soll die lähmende Angststarre vor dem Tod genommen werden. Leid und Erlösung fliessen ineinander über, so dass durch den Engel die Gewissheit obsiegt: «Du darfst dich geborgen wissen.» Hier wie auch beim Zwyssig-Denkmal vor dem Kloster Wettingen kommt dem Seraphim eine Erinnerungsfunktion zu. Zu Ehren des 100. Todestages von Alberich Zwyssig, dem Schöpfer des Schweizerspalms, im Jahr 1954, schuf Eduard Spörri dort ein Denkmal, das einen Engel krönt.

Eduard Spörri: Der Engel (1977), 
Bronze, 125 x 130 x 75 cm, 
Friedhof Brunnenwiese, Wettingen, 
Im Besitz der Einwohnergemeinde Wettingen




Text Marc Philip Seidel


Das Griechenmädchen (1967)


Das Griechenmädchen erzählt von Eduard Spörris Interesse für die Kunst und Kultur ferner Länder. Die Skulptur entstand kurz nach einer seiner Reisen nach Griechenland.

Die menschliche Gestalt ist gleichsam in der griechischen Kunst wie in Eduard Spörris Schaffen ein zentrales Thema. Der Körper der Figur orientiert sich dabei am Schönheitsideal der klassischen Antike. Der Typus des bekleideten Mädchens (griech.: Kore) lässt sich über verschiedene Stilepochen hinweg bis in die archaische Zeit (um 650 v. Chr.) zurückverfolgen. 

Trotz der starren Haltung des Griechenmädchens ist stilistisch eine Harmonie erkennbar. Die verschränkten Arme lassen sich aber mehrfach deuten: Schutzbedürfnis, Angststarre, Abwehrhaltung und Unsicherheit gewichten dabei die bleierne Schwere. Eine introspektive Betrachtungsweise hingegen hebt das Verlangen sich selbst zu umarmen hervor. Gerade in der Trauerphase mag somit ein Gefühl von Geborgenheit zum Tragen kommen.


Eduard Spörri: Das Griechenmädchen (1967)
, Blei, 130 x 36 x 26 cm, Friedhof Brunnenwiese, Wettingen, Leihgabe der Stiftung Museum Eduard Spörri, Wettingen

Text Marc Philip Seidel