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«VO ÄNGEL, BLUEME UND STÄRNE» So lautet das Motto des Eduard Spörri- Wegs durch Wettingen als «Stern an der Limmat». Geeignet für Kinderwagen, startet der
Familienausflug beim Kloster als Ausgangspunkt und führt zu zwölf Skulpturen an der frischen Luft, vorbei an Brunnen, Parks und Spielplätzen. Die Eduard Spörri Stiftung lädt mit diesem
Heft ein zu einem kurzweiligen und bunten Erlebnis mit Malbildern, Rätseln, Künstlerinfos und zauberhaften Gedichten der Aargauer Mundart- Dichterin Sophie Haemmerli-Marti.
☆ Wegstrecke: 3 km im Quartier zu 12 Stationen
☆ Reine Gehzeit: 45 Minuten
☆ Schwierigkeitsgrad: leicht
☆ Empfohlen für Familien mit Kindern von 6–10 / 1 1–14 Jahren
☆ Mit Karte und Standorten
☆ Reise-Farbstiftset im Museum oder postalisch dazu erhältlich
☆ Mit 13 Hörtexten,
gesprochen in Mundart
Herausgeberin: Eduard Spörri Stiftung, Wettingen
Konzept, Komposition, Projektleitung: Marc Philip Seidel,
Kurator, Zürich. Gestaltung: artkom.net, Zürich. Illustrationen: Helmut Germer. Stimme: Charlotte Wittmer. Digitales in Kooperation mit Leo Kause,
DidacDesign, Lenzburg
Das Heft «Vo Ängel, Blueme und Stärne» erscheint am Sonntag, 22. Juni 2025. ISBN 978-3-03846-844-8
Für Vorbestellungen und Presseinformationen bitte um Email an: museum@eduardspoerri.ch
Zahlreiche Skulpturen von Eduard Spörri befinden sich im öffentlichen Raum als Brunnen, Sepulkralskulpturen, Wandreliefs und freistehende Figuren. Die meisten Werke
lassen sich im Grossraum Aargau lokalisieren. Alleine in Wettingen und Baden finden sich weit über 30 Objekte. Vom Bahnhof Wettingen quer durch den Ort zum Museum Eduard Spörri und weiter über
den neuen Friedhof zum angrenzenden Wald finden sich seine Arbeiten aus verschiedenen Jahrzehnten.
Erfahren Sie im Rahmen einer Gruppenführung mehr über das Leben und Werk des Wettinger Künstlers und geniessen Sie anschliessend im Museum einen gemütlichen
Umtrunk. Anfrage: museum@eduardspoerri.ch
Standorte (Auswahl)
Kloster Wettingen
Alberich Zwyssigstrasse
Primarschulhaus Altenburg
Rathausplatz
Lindenplatz
Alter Friedhof St. Sebastian
Kirche St. Sebastian
Friedhof Brunnenwiese
Bifangstrasse
Schulstrasse
Sulperg (Kreuzweg)
Antoniusstrasse
Turnhalle Margeläcker
Schwimmbad Tägi
sowie in Baden: Park Neue Bäder, Linde, Hotel Blume
Weitere skulpturale Arbeiten von Eduard Spörri ausserhalb von Baden und Wettingen befinden sich in (Auswahl):
Aarau, Aarburg, Basel, Beinwil am See, Birr, Brugg, Döttingen, Dürrenäsch, Gebenstorf, Glattfelden, Gränichen, Kaiserstuhl
Klingnau, Lenzburg, Mellingen, Muri, Oberrohrdorf, Olten, Rheinfelden, Rothrist, Suhr, Turgi/Siggenthal, Windisch, Wölflinswil, Würenlos, Zofingen und Zurzach.
Der Engel ist in Eduard Spörris Schaffen ein häufiges Motiv. Als himmlischer Bote (griech. angelos) verweist er auf die frohe Botschaft und tritt so auch in der
Wettinger Kirche St. Sebastian am Tabernakel in Erscheinung.
Im Friedhofskontext empfängt uns die freundliche Engelsfigur als Schutzengel, der über die Toten wacht und auf das ewige Leben verweist.
Die Lichtgestalt als
Grabfigur überbringt eine Botschaft aus dem jenseitigen Paradies: «Fürchtet euch nicht! Habt keine Angst!» Damit soll die lähmende Angststarre vor dem Tod genommen werden. Leid und Erlösung
fliessen ineinander über, so dass durch den Engel die Gewissheit obsiegt: «Du darfst dich geborgen wissen.» Hier wie auch beim Zwyssig-Denkmal vor dem
Kloster Wettingen kommt dem Seraphim eine Erinnerungsfunktion zu. Zu Ehren des 100. Todestages von Alberich Zwyssig, dem Schöpfer des Schweizerspalms, im Jahr 1954, schuf Eduard Spörri dort ein
Denkmal, das einen Engel krönt.
Eduard Spörri: Der Engel (1977),
Bronze, 125 x 130 x 75 cm,
Friedhof Brunnenwiese, Wettingen,
Im Besitz der
Einwohnergemeinde Wettingen
Text Marc Philip Seidel
Das Griechenmädchen erzählt von Eduard Spörris Interesse für die Kunst und Kultur ferner Länder. Die Skulptur entstand kurz nach einer seiner Reisen nach
Griechenland.
Die menschliche Gestalt ist gleichsam in der griechischen Kunst wie in Eduard Spörris Schaffen ein zentrales Thema. Der Körper der Figur orientiert sich dabei am Schönheitsideal
der klassischen Antike. Der Typus des bekleideten Mädchens (griech.: Kore) lässt sich über verschiedene Stilepochen hinweg bis in die archaische Zeit (um 650 v. Chr.) zurückverfolgen.
Trotz der
starren Haltung des Griechenmädchens ist stilistisch eine Harmonie erkennbar. Die verschränkten Arme lassen sich aber mehrfach deuten: Schutzbedürfnis, Angststarre, Abwehrhaltung und Unsicherheit
gewichten dabei die bleierne Schwere. Eine introspektive Betrachtungsweise hingegen hebt das Verlangen sich selbst zu umarmen hervor. Gerade in der Trauerphase mag somit ein Gefühl von
Geborgenheit zum Tragen kommen.
Eduard Spörri: Das Griechenmädchen (1967)
, Blei, 130 x 36 x 26 cm, Friedhof Brunnenwiese, Wettingen,
Leihgabe der Stiftung Museum Eduard Spörri, Wettingen
Text Marc Philip Seidel